Die Mutter der epischen Relegationsschlachten
FT Gern I bleibt in der Kreisliga
TSV Milbertshofen – FT Gern 5:4 n.E. (Hinspiel 0:2)
Die Gerner 2:0 Führung aus dem Hinspiel war wie befürchtet tückisch. Einerseits vermitteln 2 Tore Vorsprung Sicherheit. Andererseits ist ein solcher Vorsprung auch schnell verspielt.
Die Bedingungen waren solala. 250 Zuschauer sorgten für einen passenden Rahmen. Der extrem rutschige Kunstrasen sorgte jedoch für einige seltsame Aktionen.
Vom Anpfiff weg setzten die Gerner die Gastgeber mit hohem Pressing unter Druck und erzwangen viele unkontrollierte Befreiungsschläge. Und das Konzept schien aufzugehen. In der 11. Minute zappelte der Ball im Tor der Gastgeber. Doch das souveräne Schiedsrichtergespann erkannte auf Abseits. Das hätte ein schneller KO für die Ambitionen der Gastgeber sein können. Aber bereits 2 Minuten später klatschte ein Kopfball der Gastgeber an die Gerner Querlatte. Der mit großem Aufwand erzeugte Druck der Gerner ebbte etwas ab und die Gastgeber übernahmen mehr und mehr die Initiative, ohne jedoch zwingend zu werden. Die dickste Chance der ersten Hälfte hatten die Gerner in der 39. Minute. Robert Raff kam ins 1:1 mit dem Heimtorhüter. Doch der gechippte Ball verpasste das Tor. Das hätte es sein können. Aber so hielten die Gastgeber die Hoffnung weiter hoch. Nach dem Wechsel blieben die Gerner im wesentlichen passiv bei der Verteidigung der vermeintlich deutlichen Führung aus dem Hinspiel. Und das gelang auch ganz passabel, wenngleich in der 55. Minute wieder ein Kopfball an der Latte des Gerner Tores landete. Das war noch keine Messe gelesen. In der 77. Minute wars dann passiert. Ein Ball eierte durch den Gerner 5er, wobei gleich mehrere Abwehrbeine nicht glücklich agierten, so dass der Milbertshofener aus 5 Metern einschieben konnte. Die Spannung war jetzt zum Schneiden. Würde es den Gernern gelingen den knappen Vorsprung über die Linie zu bringen? Die Uhr tickte runter und es gab ganze Serien von Eckbällen und Freistößen, die hoch in den Gerner Strafraum flogen. Und in der 89. Minute – zum psychologisch und auch faktisch blödesten Zeitpunkt hieß es Ecke-Kopfball-Tor. Unentschieden und damit auch Verlängerung. Wie würden die Gerner in die 30 Minuten gehen? Erstmal gut, denn in der 94. Minute gelang Alex Dangl ein guter Abschluß aus 20 Metern, der dem Torhüter der Milbertshofener durch die Hosenträger glitt. 2:1 – Vorteil Gern. Es sah jetzt auch vom n den Spielanteilen wieder positiver aus. In der ersten Hälfte der Verlängerung lief bereits die Nachspielzeit, als ein sattes Pfund aus 16 Metern unhaltbar in der Gerner Torecke landete. 3:1 – wieder Unentschieden also. Doch es kam noch schlimmer. Ein Getümmel im Gerner 5er endete in der 108. Minute mit der 4:1 Führung der Milbertshofener. Vorteil Gastgeber also. Ein verrücktes Match, das noch lange nicht zuende war. Plötzlich hatten die Gastgeber was zu verlieren. So kippte die Initiative wieder auf die Seite der Gerner, die nun Druck hatten. In der 113. Minute sah ein Milbertshofener gelb-rot nach einem überharten Einsteigen – Überzahl Gern also. Es ist hier anzumerken, dass das Spiel trotz seiner Bedeutung extrem fair geführt wurde von beiden Seiten. Überzahl. Und die nutzten die Gerner postwendend. Denn Cedrick Drath gelang in der 114. Minute der 4:2 Anschlusstreffer zum erneuten Ausgleich im Gesamtergebnis. Wahnsinn! Dabei blieb es dann auch. Das Elfmeterschießen musste entscheiden. Die Anspannung war auf beiden Seiten kaum mehr auszuhalten.
Das Los ließ die Gastgeber starten. Anlauf – aber Eric war schnell unten und konnte den Ball abwehren. Leider tat es ihm Fabi Janker gleich. Nun wieder die Gastgeber – Anlauf und drin. Der Druck für Merlin Soller, der als zweiter Gerner Schütze antrat war hoch. Doch Merlin Soller verwandelte sicher hoch in die Ecke. Ausgleich. Nächster Milbertshofener – und wieder war Eric unten und konnte parieren. Doch auch Jonas Ladwig konnte seitens der Gerner nicht verwandeln. Es bleib auch nach drei Schützen unentschieden. Nun trat der angeschlagene Milbertshofener Toptorjäger an – und auch er scheiterte an Eric. Krass. Nun war Cedric am Zug. Und er blieb eiskalt und zog stramm auf die Ecke. Nicht zu halten. Vorteil Gern. Zwei Chancen um das Match zu entscheiden. Und schon die erste zog, in dem Eric den vierten Elfer entschärfte. Unfassbar.
Die Gerner hielt nichts mehr und sie stürmten zu ihrem Keeper, der am Ende eines komplett verrückten Relegationsduells den Ausschlag machte. Somit bleiben die Gerner auch in der kommenden Saison Kreisligist, während das starke Team aus Milbertshofen einen neuen Anlauf für den Aufstieg in die Kreisliga nehmen muss.
Emotionaler ist ein Ligaerhalt kam möglich. Das war großartiges Kino mit einem blau-schwarzen Happyend, das dann auch entsprechend gefeiert wurde.
Für die Gerner auf und neben dem dem Feld:
Eric Mayer, Jan Vaske, Martin Hirn, Cedrick Drath, Fabi Janker, Franz-Georg List, Jonas Ladwig, Merlin Soller, Robert Raff, Ludwig Hingerl,Jonny Pauni, Matthias Poschenrieder, Basti Hähnel, Berk Sallioglu, Alex Dangl, Emre Gönen, Basti Nau, Marc Stiegler, Franz Wurzer, Christian Calina, Patrick Wagener